Dramatisches Spitzenduell ohne Sieger

Frauen-Landesligist FC Donop-Voßheide konnte die Gunst der Stunde nicht nutzen: ein Sieg im Verfolgerduell gegen Ottbergen-Bruchhausen hätte der Mannschaft die Tabellenführung eingebracht, denn Ligaprimus SC Borchen musste bei Phönix Höxter Federn lassen und mit 0:1 die erste Saisonniederlage einstecken. Doch die DonVoß-Ladies spielten selber nur 1:1 Unentschieden – und das reichte nicht,  um an Borchen vorbeizuziehen.

Abgesehen von zwei guten Chancen für den FC und einer für die Gäste neutralisierten sich die beiden Mannschaften  im ersten Abschnitt gegenseitig. Dies sollte sich in der zweiten Halbzeit aber ändern, denn beide Teams waren nun deutlich auf einen Dreier aus, wobei der FC sich bei seiner Premiere auf dem Braker Kunstrasen zahlreichere und klarere Chancen herausarbeiten konnte. Deshalb kam die Führung für die Gäste dann auch ziemlich überraschend – durch einen Kunstschuss von Mariella Oebbeke in der 76. Minute, als es ihr gelang, aus reichlich spitzem Winkel den Ball über FC-Torfrau Annika Schlosser ins lange Eck zu lupfen. Was folgte waren wütende Angriffe der FC-Ladies auf das Ottbergener Tor und Chancen fast im Minutentakt. In der 83. Minute war es dann endlich soweit, als die steil geschickte Nele Busch das Leder an der sehr guten Gästetorfrau  Carolin Böttcher vorbei zum 1:1 in die Maschen dreschen konnte. In den Schlussminuten überschlugen sich die Ereignisse – sowohl auf dem Feld als auch am Spielfeldrand: die Ottbergener Bank fühlte sich durch eine gelb-rote Karte für ihr Team benachteiligt, nachdem vorher ein Foul an einer ihrer Spielerinnen nicht geahndet worden war. Der heftige Wortwechsel mit dem Schiedsrichter endete schließlich mit der roten Karte gegen den Co-Trainer der Gäste.

Auf dem Platz waren die DonVoß-Ladies in den letzten Minuten dem Siegtreffer sehr nahe: frenetisch angefeuert vom zahlreich erschienen Anhang vergaben Nele Busch, Anna-Lena Meier und Lara Sophie Richts jedoch beste Gelegenheiten, bis schließlich der Schlusspfiff dem hitzigen Treiben ein Ende bereitete. Am Ende flossen sogar einige Tränen bei den FC-Spielerinnen „Wir hätten das Siegtor eigentlich unbedingt machen müssen!“ trauerte FC-Coach Mario Gottschalk  den vergebenen Chancen hinterher – jedoch war auch klar, dass er seinen Schützlingen zu der starken Leistung im zweiten Durchgang nur gratulieren konnte.

„Das Spiel war sicherlich eines Spitzenspiels würdig, der Spannungsbogen stieg kontinuierlich bis zum Schluss. Gegen Ende war das nichts für schwache Nerven – vor allem aber auch  beste Werbung für den Frauenfußball“ befand FC-Co-Obmann Heino Grollich am Ende, als die Tränen getrocknet waren und der Puls wieder runtergegangen war.

Zwei Mal müssen die FC-Frauen in diesem Jahr noch ran: am kommenden Samstag um 17.00 Uhr im Kreispokal bei Lieme-Bexterhagen, eine Woche später zuhause im ersten Rückrundenspiel gegen Arminia Bielefeld II.