DonVoss-Aufholjagd wird nicht belohnt
„Wenn wir die erste Halbzeit so gespielt hätten wie die zweite, hätten wir das Spiel wohl nicht verloren“, bilanzierte FC-Coach Mario Gottschalk nach dem Schlusspfiff. Und in der Tat sahen die Zuschauer zwei völlig verschiedene Halbzeiten mit einer am Ende sehr unglücklichen 3:4 Niederlage des FC Donop-Voßheide im Landesliga-Spitzenduell gegen den SC Borchen.
„Im ersten Durchgang haben wir kaum einen Zweikampf gewonnen, Nele Busch hing als einzige Sturmspitze in der Luft, weil bei unseren Angriffen das Mittelfeld nicht nachrückte und insgesamt fehlte es an Mut und Laufbereitschaft“
Bis zur Pause hatte Borchen durch zwei Kunstschüsse eine 2:0 Führung erzielt, zunächst durch ein Freistoßtor in der 16. Minute, sieben Minuten später setzte Borchens Nr. 9, Merle Liedmeier einen Distanzschuss in den Winkel, zweimal verhinderte das Aluminium weitere Tore der Gäste, auf FC-Seite vergab Nele Busch zwei gute Chancen.
Die DonVoss-Ladies wollten es im zweiten Durchgang besser machen, wurden aber schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff kalt erwischt, als Borchen auf 3:0 erhöhen konnte. Nicht wenige Zuschauer sahen nun schon ein Debakel voraus – es sollte jedoch anders kommen: in der 52. Minute wurde Nele Busch steil geschickt und mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck gelang ihr das 1:3. Danach schien der Schalter wie umgelegt. Der FC zeigte nun alle Tugenden, die in der ersten Halbzeit schmerzlich vermisst wurden und in nur 17 Minuten gelang es der Mannschaft den 0:3 Rückstand zu egalisieren: beim 2:3 stand die eingewechselte Tina Rother nach einem Eckball goldrichtig am zweiten Pfosten, das 3:3 besorgte Marie Wollbrink per Elfmeter nach einem Foul an Anna-Lena Meier. Mitentscheidend für diese famose Leistungssteigerung war sicherlich, dass Gottschalk die defensivere 4:1:4:1 Startvariante aufgegeben hatte zugunsten des der Mannschaft vertrauteren 4:4:2, wodurch Lara Richts vorne mehr Wirkung entfalten konnte.
In den letzten zwanzig Minuten machten die FC-Ladies weiter Druck, hatten dann aber das Pech des Tüchtigen: in der 80. Minute bekam Christina Reinhard bei einem Konter der Gäste den Ball aus kurzer Entfernung an den Arm. Der gute junge Schiedsrichter Pascal Striene entschied – ebenso berechtigt wie unglücklich für den FC – auf Elfmeter. Borchen ging 4:3 in Führung. Das anschließende Powerplay der DonVoss-Ladies wurde nicht mehr belohnt.
„Der SC Borchen hat ohne Frage eine sehr starke Mannschaft mit durchweg ballsicheren und z.T. auch pfeilschnellen Spielerinnen. Dennoch wäre hier für uns heute mehr drin gewesen, wenn wir die erste Halbzeit nicht quasi hergeschenkt hätten. Unsere Mannschaft kann, wie man gesehen hat, mit allen in der Liga mithalten kann , muss aber noch lernen, dies jeweils über die volle Distanz abzurufen“, lautete die Einschätzung von FC-Co-Obmann Heino Grollich im Anschluss an dieses Spitzenduell.
Am nächsten Sonntag hat der FC den Aufsteiger SV Spexard zu Gast, der Germania Stirpe mit 2:1 besiegen konnte. Stirpe? Da war doch was. Hatten die nicht sowohl gegen Borchen als auch gegen Donop-Voßheide punkten können? Was für eine verrückte Liga!